Renaturierung Johannesteichgraben Morsleben
EU-WRRL Maßnahme Renaturierung Johannesteichgraben Morsleben
(inhaltliche Übernahme aus GEK Aller, gekürzt)
Aufgaben- und Zielstellung
Die Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG (WRRL) schafft einen Ordnungsrahmen für Maßnahmen
im Bereich der Wasserpolitik. Das Ziel besteht unter anderem in der Vermeidung
einer weiteren Verschlechterung sowie dem Schutz und der Verbesserung des Zustandes
der Ökosysteme im Hinblick auf deren Wasserhaushalt.
Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurde deutlich, dass die Mehrheit der Gewässer den
Anforderungen der EG-WRRL nicht entspricht. Insbesondere morphologische Veränderungen
nicht oder nur eingeschränkt vorhandene ökologische Durchgängigkeit der Gewässer
und negativ veränderte Gewässerstrukturen sind die Hauptfaktoren für die biologischen
Defizite in den Fließgewässern des Landes Sachsen-Anhalt. Auch die Aller und deren
Nebengewässer erreichen den in der EG-WRRL geforderten guten Zustand derzeit nicht.
Die Zielstellung des GEK Aller soll dabei sein, einen Überblick über geeignete Maßnahmen
in den betreffenden Gewässern sowie in den Gewässerauen zu bekommen, mit deren
Umsetzung der gute ökologische Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial erreicht
werden kann. Die Ergebnisse sind eine wichtige Grundlage für die Umsetzung des Bewirtschaftungsplanes.
Standort
Der Planungsabschnitt 02 des Johannisteichgrabens liegt oberhalb von Morsleben. Der
Abschnitt beginnt nördlich der Bundesautobahn A2 und endet am Zulauf des Anglerteiches.
Schutzgebiete
Der Planungsabschnitt 02 des Johannisteichgrabens liegt vollständig im Landschaftsschutzgebiet
Harbke-Allertal.
Hydrologische Randbedingungen
Die hydrologischen Randbedingungen wurden vom LHW im August 2018 zur Verfügung
gestellt.
Unterstrom A2 Unterführung Oberstrom Abschlag Teich
AE = 2,827 km² AE = 3,27 km²
MNQ = 0,002 m³/s MNQ = 0,003 m³/s
HQ2 = 0,011 m³/s HQ2 = 0,013 m³/s
HQ2 = 0,21 m³/s HQ2 = 0,23 m³/s
HQ5 = 0,182 m³/s HQ5 = 0,199 m³/s
HQ10 = 0,335 m³/s HQ10 = 0,36 m³/s
HQ25 = 0,436 m³/s HQ25 = 0,467 m³/s
HQ50 = 0,564 m³/s HQ50 = 0,602 m³/s
HQ100 = 0,659 m³/s HQ100 = 0,701 m³/s
Grundsätzliche Charakteristik
Der Johannisteichgraben ist in diesem Planungsabschnitt dem Fließgewässertyp 7 (Typ 7 -
Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche) zugeordnet.
Der gute ökologische Zustand, der durch das GEK erreicht werden soll, zeichnet sich folgendermaßen
aus:
- gestreckte bis stark geschwungene Linienführung,
- Sohle: überwiegend dynamisches Grobmaterial
- wenige bis mehrere besondere Lauf-, Sohl- und Uferstrukturen,
- Uferstreifen mit Erlen oder Buchen begleitet, überwiegend beschattet,
- Strömungsdiversität mäßig bis groß.
Beschreibung der Abweichung vom guten ökologischen Zustand
Der Johannesteichgraben ist in diesem Abschnitt größtenteils begradigt. Besonders augenscheinliches Defizit stellt jedoch die Wasserqualität da. Über Einleitungen aus der Kanalisation werden Feinsedimente der versiegelten Flächen der Gedenkstätte bzw. des Rasthofs Marienborn an der A2 in den Johannisteichgraben eingespült (siehe Lineare MaßnahmeJO_PA03).
Die rechte Gewässerseite ist dicht bewaldet. Linksseitig reichen die Grünlandflächen teilweise bis direkt an das Gewässer heran. Ein Gewässerrandstreifen aus gewässertypischen Sträuchern wurde nicht vorgefunden.
Maßnahmenbeschreibung
Für den Planungsabschnitt wurden 5 Teilmaßnahmen entwickelt. Prinzipiell ist die Umsetzung
mehrerer Teilmaßnahmen im Planungsabschnitt möglich.
- Teilmaßnahme 1 - Einrichten eines Gewässerschutzstreifens
- Teilmaßnahme 2 - Einbringen von Strukturelementen
- Teilmaßnahme 3 – Umbau Verrohrung Betriebsweg Autobahn
- Teilmaßnahme 4 - Umbau Sohlgleite
- Teilmaßnahme 5 – Rückbau Verrohrung alte Überfahrt